Jürgen Keil gibt unseren Genossenschaftsbanken gute Zukunftschancen

Interview mit Jürgen Keil zur Wiederwahl als IG Regionalvertreter im Bereich des BWGV Ost 

Jürgen Keil ist Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Bühlertal eG. Bereits seit 10 Jahren leitet er gemeinsam mit seinem Kollegen die schwäbische Bank. Der Sitz der Bank ist in Vellberg in der Nähe von Schwäbisch Hall. Bei einer Bilanzsumme von 288 Mio. Euro arbeiten 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der erfolgreichen Bank.  

Herr Keil, zunächst herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl als IG-Regionalvertreter im Bereich des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes – Ost. Sie haben alle Stimmen der Mitgliedsbanken aus dem BWGV-Bereich Ost erhalten, das ist ein toller Zuspruch aus den Mitgliederreihen Ihrer Region. 

Seit wann sind Sie Regionalsprecher im Vorstand der Interessengemeinschaft? 

Jürgen Keil: Die Raiffeisenbank Bühlertal ist bereits seit 2006 Mitglied in der Interessengemeinschaft. Daher war mir die IG sehr vertraut. In das Amt des Regionalsprechers  wurde ich im Jahr 2022 gewählt. 

Die Regionalvertreter der IG haben sich verschiedene Fachgebiete zugeordnet. Was sind die fachlichen Schwerpunktthemen für Sie in der IG? 

Jürgen Keil: Durch die räumliche Nähe zur Bausparkasse Schwäbisch Hall ist mein “naheliegendes” Fachgebiet in der IG die Zusammenarbeit mit der Bausparkasse. Als stimmberechtigtes Mitglied nehme ich an den Hauptversammlungen der Bausparkasse teil und pflege einen engen Kontakt mit dem Vorstandsvorsitzeden Mike Kammann. Weitere Fachgebiete für mich sind die Reisebank, die Münchener Hypothekenbank und DZ Compliance Partner. Darüber hinaus engagiere ich mich im BVR Fachgebiet im Bereich Personal. 

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Bundessprecher Hendrik Freund und mit den anderen Vorstandsmitgliedern der Interessengemeinschaft? 

Jürgen Keil: Die Zusammenarbeit ist sehr professionell und intensiv. Es macht unheimlich Spaß, mit so engagierten Kollegen zusammenzuarbeiten. Seit knapp drei Jahren ist Hendrik Freund unser Bundessprecher. Unter seiner Führung hat sich die IG enorm weiterentwickelt. Hendrik Freund ist bundesweit sehr eng in der genossenschaftlichen Szene vernetzt. Ich habe großen Respekt vor seinem unermüdlichen Einsatz für die kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken. Jeden zweiten Dienstag findet ein Online-Vorstandsmeeting statt. Alle operativen Themen werden dort besprochen und die Aufgaben auf die Fachgebietsverantwortlichen verteilt. Viermal im Jahr treffen wir uns zu Klausurtagungen mit dem gesamten IG Vorstand. In der Regel finden diese zweitägigen Treffen bei Partnern unserer GFG statt.  

Neben dem Mitgliedern im IG Vorstand verfügt die IG über eine Geschäftsstelle. Wie läuft hier die Zusammenarbeit? 

Jürgen Keil: Die Geschäftsstelle ist der Knotenpunkt zwischen unseren Mitgliedsbanken und dem IG Vorstand. Mit Adolf Limmer haben wir einen sehr erfahrenen und kompetenten Geschäftsführer in der IG. Herr Limmer verfügt über Großbank- und Genossenschaftsbankerfahrung.  Alle Projekte und Themen werden sehr professionell vor- und aufbereitet. Der buchhalterische Bereich und die Mitgliederverwaltung obliegt Frau Limmer. Seit zwei Jahren haben wir mit Mathias Gerstner einen sehr erfahrenen Medienbeauftragten mit an Bord. Die neue Hompepage, der LinkedIn-Kanal und die hervorragende Pressearbeit sorgen für eine gute Wahrnehmbarkeit der IG in der ganzen Finanzszene. Diese verbesserte Wahrnehmung beschert uns einen stärkeren Mitgliederzuwachs. 

1850 wurde die erste Genossenschaftsbank auf Initiative von Hermann Schulze-Delitzsch gegründet. Parallel dazu entstanden ab den 1860er Jahren die ersten landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften durch den Einsatz von Friedrich Willhelm Raiffeisen. Glauben Sie an die Zukunftsfähigkeit unserer Genossenschaftsbanken? 

Jürgen Keil: Ich selbst bin Vorstandsvorsitzender in einem vergleichsweis kleinem Haus. Täglich kann ich beobachten, dass viele Menschen nicht nur schneller, weiter und höher wollen. Unsere Kunden und Mitglieder schätzen die Regionalität und die Nahbarkeit in unserer Bank. Mir ist bewusst, dass es Geschäftsfelder und Finanzdienstleistungen geben wird, bei denen wir uns in den nächsten Jahren schwerer tun werden. Jedoch im klassischen Bankgeschäft wie bei der Geldanlage, der Altersvorsorge, der Baufinanzierung und im Firmen- und Gewerbekundengeschäft bin ich sehr optimistisch, dass es uns auch in 30 oder 40 Jahren noch gibt. Wichtig ist, dass wir die Relevanz für unsere Kunden bewahren. Denn insbesondere in den genannten Themenfeldern ist die persönliche Nähe und das Vertrauen nicht so schnell zu ersetzen. Genossenschaften sind so zeitgemäß wie zu Zeiten unserer Gründerväter Raiffeisen und Schulze-Delitzsch. 

Sie sagen, dass es Genossenschaftsbanken auch in 30 oder 40 Jahren noch gibt. Was sind ihrer Meinung nach die wichtigsten Punkte, damit auch kleine und mittlere Genossenschaftsbanken eine gute Zukunft vor sich haben? 

Jürgen Keil: Wir müssen relevant für unsere Kunden bleiben! Dazu müssen wir modern bleiben und die Bedürfnisse unsere Kunden im Auge behalten. Dies schaffen wir durch Investition in unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter und moderne Prozesse, sowohl innerhalb der Bank als auch am Kunden. 

Zuletzt noch eine persönliche Frage: Nach vielen Arbeitsstunden in der Bank und für die IG gibt es zum Ausgleich bestimmt auch ein oder mehrere Hobbys. 

Jürgen Keil: Neben der vielen Arbeit bleibt mir dennoch auch Zeit für einen Ausgleich, den ich insbesondere beim Sport (Fitness, Laufen) finde. Daneben lerne ich Spanisch und gehe sehr gerne Tauchen. 

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Freunde und Erfolg bei der Arbeit in der Interessengemeinschaft und in Ihrer Bank.