Die Raiffeisenbank Gilching eG liegt vor den Toren der bayerischen Landeshauptstadt München und hat eine Bilanzsumme von 370 Mio. Euro. 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um alle finanziellen Anliegen ihrer rund 9.000 Kundinnen und Kunden.
Die Vorstände sind Jochen Beier und Dr. Oliver Glöggler entschieden genau vor einem Jahr Mitglied unserer Interessengemeinschaft für kleine und mittlere Genossenschaften zu werden. IG Medienbeauftrage Mathias Gerstner führe zur „1-jährigen“ Mitgliedschaft ein Gespräch mit den beiden Vorständen.
Im Jahr 2004 wurde die IG aus der Taufe gehoben. Mit 310 Mitgliedsbanken sind über 45% aller Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland Mitglied der IG. Herr Beier, was waren die Beweggründe für Sie und Ihren Kollegen Mitglied der IG zu werden?
Durch meine Teilnahme an einem Exklusivkreis für kleinere und mittlere Genossenschaftsbanken bei der ADG, war mir schnell klar, dass hier genau die Themen im Vordergrund stehen, die Institute unserer Größenordnung besonders betreffen. Also stellte sich uns eher die Frage, warum wir nicht längst Mitglied der IG sind.
Herr Glöggler, wo sehen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft?
Die IG kommt regelmäßig auf ihre Mitglieder zu und stellt aktuelle Themen in den Fokus. Dies geschieht durch Webinare, Umfragen, Mailings etc. Wir bekommen also immer wieder zielgerichtet Input zu verschiedenen Themen.
Herr Beier, an welchen Stellen kann man den Einsatz der IG spüren und Erleben?
Neben den eben beschriebenen Formaten, hat man mehrmals die Gelegenheit sich persönlich zu treffen und auszutauschen. Ich meine da zum Beispiel die bereits erwähnten Bankleitergespräche der IG in Montabaur und natürlich die jährlichen Mitgliederversammlungen. Wir waren erstmals in Dreieich dabei und begeistert von der Professionalität der Veranstaltung und den verschiedenen Vorträgen. Vor allem aber bekommt man dort mit, an wie vielen verschiedenen Stellen die IG sich für unsere Interessen einsetzt. Und das alles im Ehrenamt. Das ist schon beeindruckend.
Herr Glöggler, die öffentliche Wahrnehmung der IG in der genossenschaftlichen Gruppe ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Was gefällt Ihnen besonders gut an der Arbeit der IG?
Ich glaube, man hat es mittlerweile geschafft, ernst genommen zu werden und in wichtigen Gremien zumindest Gehör zu finden. Hier findet eine klassische Interessensvertretung statt, die unseres Erachtens sehr professionell arbeitet.
Herr Beier, glauben Sie, dass kleine und mittlere Genossenschaftsbanken ausreichend Gehör bei den genossenschaftlichen Verbänden und in der GfG finden?
Wie gerade schon erwähnt, ist man da auf einem guten Weg. Auch wenn dieser schon viele Jahre beschritten wird. Betrachtet man allerdings das genossenschaftliche Prinzip, eine Stimme für ein Mitglied, und in diesem Zusammenhang die immer noch große Anzahl von kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken, so sind diese weiterhin in vielen Gremien unterrepräsentiert oder gar nicht vorhanden.
Herr Glöggler, denken Sie, dass auch kleinere und mittelgroße Genossenschaftsbanken in 10 Jahren noch selbständig bleiben können?
Davon sind wir überzeugt. Der Erfolg einer Genossenschaftsbank hängt nur zu einem geringen Teil von der Größe bzw. Bilanzsumme ab. Das belegen unserer Meinung nach auch die Statistiken. Das ist doch auch unsere Historie – eine regional verwurzelte Bank, die das Umfeld und ihre Kunden kennt.
Herr Beier, die Großstadt München ist mit einer Vielzahl von Banken und Finanzdienstleistern direkt vor ihrer Haustüre. Die Angebote dieser Institute sind für die Menschen verlockend. Warum sind und bleiben die Menschen in Ihrem Geschäftsgebiet trotzdem Kunden und Mitglieder Ihrer vergleichsweise kleinen Bank?
Nur die persönliche Ebene und die Beziehung zu unseren Kunden zeichnet uns aus. Neben dem Alleinstellungsmerkmal, dass wir eine Genossenschaftsbank sind. Diese Rechtsform gibt uns in der öffentlichen Wirkung und Wahrnehmung Rückenwind.
Herr Glöggler, Herr Beier, wie sehen Sie persönlich die Zukunft für Ihre Bank?
Das aktuelle Umfeld ist für alle Banken herausfordernd, aber wir können positiv in die Zukunft blicken. Wir haben qualifizierte Mitarbeiter, langjährige und treue Kunden und ein Geschäftsmodell, dass in unserer wirtschaftlich starken Region, nachhaltig funtioniert.
Vielen Dank für das offene Gespräch.