Jahresrückblick 2024 durch unseren Bundessprecher Hendrik Freund

Sehr geehrte Damen und Herren,

das neue Jahr 2025 hat uns bereits voll im Griff und jeder von uns konzentriert sich darauf, die berufliche und private Planung in die Tat umzusetzen. Der Blick in die Zukunft und der Fokus auf die richtigen Erfolgsfaktoren dazu ist natürlich richtig und zielführend. Doch ohne die Basis, die aus der zurückliegenden Zeit kommt, wäre auch die Zukunft eine andere. Vor allem das Gefühl und die Motivation wird davon geprägt, wie man in der Vergangenheit Herausforderungen meistern konnte und dabei erfolgreich oder auch nicht war. Deswegen möchte ich gerne mit etwas Abstand einen Rückblick auf die Arbeit der IG nehmen und dabei immer gleichzeitig den Blick nach vorne wagen. Bei einem Rückblick geht es mir nicht darum, die viele gute und erfolgreiche Arbeit einfach nur zu wiederholen, sondern sich zu hinterfragen, Erkenntnisse abzuleiten, für die Zukunft zu lernen und die bereits erwähnte Motivation zu sammeln.

Lassen Sie mich das Fazit quasi vorwegnehmen. In 2024 haben wir in der IG für unsere Volks- und Raiffeisenbanken mehr denn je erreicht und die IG selbst ist noch stärker, professioneller und wichtiger geworden. Die ganze Arbeit der IG in einen Rückblick zu fassen, würde einem großen Buch nahekommen und soll nicht mein Antritt sein. Denn unser aller Zeit ist eng bemessen und jede Lektüre soll uns helfen besser, schlauer oder effizienter zu werden. Somit möchte ich die großen Schwerpunkte des Jahres herausheben. Doch dies soll all die anderen Themen nicht kleiner machen. Jedes Gespräch, Telefonat, E-Mail, Workshop, Veranstaltung, die wir erlebt haben, hat einen Beitrag dazu geleistet, die Genossenschaftliche Gruppe von innen zu stärken und nach außen zu vereinen. Dass dies in unserer GFG so gesehen wird und wir ein akzeptierter und meist gern gesehener Partner sind, zeigen all die Kontakte zu wirklich jedem Unternehmen aus der Genossenschaftlichen Gruppe. Mit der IG zu sprechen, bedeutet mit Bankvorständen aus der Praxis zu sprechen und die Themen, Herausforderungen, Lösungen und Fragestellen an der Praxis, in der Praxis mit Betroffenen und Beteiligten gemeinsam anzugehen – auf Augenhöhe. Doch lassen Sie mich nun zu den erwähnten Schwerpunkten kommen.

ZAM – faire Umsetzung des Verfahrenslieferanten

Die Zusammenarbeit mit der ZAM eG haben wir deutlich intensiviert. Hier geht es uns vor allem um die Vereinfachung von Verfahren im Zusammenhang mit Auslagerungen und die faire Umsetzung des Verfahrenslieferanten. Die ZAM eG wird in der Zukunft eine noch wichtigere Rolle für die GFG einnehmen. Dabei bedarf es immer einen Blick für praktikable und umsetzbare Lösungen.

PERAS – zukunftsfähiges Preismodell

Mit der PERAS haben wir in vielen Terminen zum Jahresbeginn ein Einführungs- und Preiskonzept für ihr Produkt Unternehmenshandbuch erarbeitet. Davon konnten alle Mitgliedsbanken profitieren. Die Rolle der PERAS in Bezug auf die künftige Einbindung von bankinternen Prozessen mit dem Schwerpunkt Personal sowie ein zukunftsfähiges Preismodell sind unsere aktuellen Ansatzpunkte.

Truuco – Einführungskonzept für kleine und mittlere Banken

Ein besonderes Augenmerk haben wir auf den „neuen“ Player in der GFG in Bezug auf datengetriebenen Vertrieb gelegt. Im Expertenbeirat der Truuco können wir aktiv die Weiterentwicklung von SmartData, dem Impulsmanager und den Schnittstellen zum Content und Marketing der gesamten GFG mitgestalten.  Der Vertrieb der Zukunft muss noch zielgerichteter in Bezug auf Kundenbedarfe, omnikanalorientierter und abschlussorienter werden. Die Truuco ist dafür maßgeblich verantwortlich und somit unser strategisch wichtiger Partner in diesem Bereich. Deswegen haben wir mit der Truuco ein Einführungskonzept für kleine und mittlere Banken entwickelt, welches zu einem fairen Preis mit mehreren Banken gemeinsam eingeführt werden kann. Hier sehen wir in 2025 unsere Aufgabe. Wenn wir die Truuco und deren Leistungen zum Fliegen bringen, bringen wir auch den Vertrieb in den Banken zum Fliegen. Das wollen wir unterstützen.

amberra – Steigerung der Innovationskfraft

Im gleichen Atemzug wird sehr oft der zweite neue Partner der GFG genannt, die amberra GmbH. Die Steigerung der Innovationskraft und -fähigkeit der GFG in „neuen“ bzw. nahen Geschäftsfeldern sehen wir als absolut notwendig an. Gerade kleine und mittlere Banken leben davon, ihr Geschäftsmodell stetig und schneller als der Wettbewerb anzupassen. Dass sich nun in der GFG jemand globaler um neue Lösungen kümmert, kann nur richtig sein. Deswegen haben wir in 2024 die amberra mit Webinaren und intensiven Gesprächen begleitet. Auch in 2025 wollen wir einen intensiven Kontakt pflegen, um gemeinsam mit der amberra die ersten Erfolge und Konzepte für Genossenschaftsbanken zu erleben.

DG Nexolution – CO2 Fußabdruck und MeinPlus

Mehrere neue bzw. weiterentwickelte Produkte hat in 2024 die DG Nexolution herausgebracht. So haben wir zu Beginn des Jahres das Produkt CO2-Mission zur Messung des bankeigenen CO2-Fußabdruckes und somit Teil einer zielgerichteten Nachhaltigkeitsstrategie in den Fokus genommen. Mit einem Preiskonzept für IG-Banken und ersten Erfahrungsberichten von Genossenschaftsbanken konnten wir hier unseren Mitgliedsbanken wieder einen Mehrwert bieten. Im 2. Halbjahr haben wir uns intensiv mit dem weiterentwickelten Konzept MeinPlus beschäftigt. Von den Leistungen überzeugt, lag unsere Aufgabe darin, das Preiskonzept zu prüfen und nachzubessern. Auch hier konnten Verbesserungen erreicht werden. Dies gilt es in 2025 nachzuhalten.

DZ Bank – Verbesserungen Zahlungsverkehr

Ebenfalls über Preise haben wir zu Beginn des Jahres mit der DZ Bank im Bereich Zahlungsverkehr gesprochen. Gemeinsam haben wir bisher auch hier Verbesserungen beim Mengengeschäft SEPA und Instant Payment erreicht. Bereits für 2025 sind weitere Gespräche beim weiteren Rollout von EPI und wero terminiert.

BaFin – regulatorische Erleichterungen im Aufsichtsrecht

Ein besonderes Augenmerk liegt bei uns immer auf den Themen zum Aufsichtsrecht. Unsere aktive Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Gremien und Projektgruppen auf Ebene der Regionalverbände oder national auf Bundesebene mit BVR und BaFin hat dazu beigetragen, dass wir vor wenigen Wochen die Aufsichtsmitteilung der BaFin zu regulatorischen Erleichterungen erhalten haben. Genau darin sehen wir auch in 2025 unseren Schwerpunkt, den Inhalt des Rundschreibens nun mit Leben zu füllen.

Atruvia – Preismodelle und Umsetzung von M356 und BWS

Viel Zeit haben wir auch der Zusammenarbeit mit der Atruvia gewidmet. Hierüber haben wir Ihnen vor wenigen Tagen in einem ausführlichen Rundschreiben berichtet. Unsere Mitarbeit in allen Gremienformaten der Atruvia sehen wir als erfolgsentscheidend an, inwieweit es uns gelingt, dass in allen Bankengrößen der neue Betriebsmodell und somit die ambitionierten Effizienzziele der Genossenschaftlichen Gruppe wirklich gehoben werden können. Wir konzentrieren uns in unserer Arbeit mit der Atruvia auf operative Themen, wie z.B. die Umsetzung von M365 oder BWS, aber auch strategischen Themenstellungen, wie Preismodelle, Omnikanalstrategie oder Neues Betriebsmodell.

BVR – BSP-Initiativen

Wenn ich von strategischen Themen spreche, komme ich direkt zu dem strategischen Portfolio der GFG, dem bundesweiten Strategieportfolio des BVR. In unserer Zusammenarbeit mit dem BVR, haben wir vor allem hierauf unseren Fokus gelegt. Zu jeder BSP-Initiative gibt oder wird es je eine Projektgruppe und eine Art Soundingboard oder Lenkungskreis geben. Eine aktive Mitarbeit aller Bankengrößen in diesen Projekten sehen wir als IG als absolut notwendig an. So konnten wir uns bereits in 2024 in verschiedene Projekte mit einbringen, z.B. Mittelstand, Private Banking, Prozesse, Marketing oder Informationsmanagement.

Auch bei dem Projekt ORG-/IT-Benchmarking konnten wir uns einbringen, da auch wir eine hohe Transparenz von Effizienzen im Bereich Orga und IT auch in kleinen und mittleren Bankengrößen für zukunftsweisend erachten. Auch in 2025 sind wir hier im Projektteam wieder aktiv, damit die strategischen Benchmarkwerte für alle Banken passen.

IG – 20-jähriges Jubiläum

Damit die vielen Themen, Anfragen, Projekte und Herausforderungen durch das IG-Geschäftsstellen- und Vorstandsteam erfolgreich und effizient umgesetzt werden können, sind wir schlank und professionell aufgestellt. Zweiwöchige Vorstandsmeetings, vier Klausurtagungen im Jahr, Kommunikation per eigener App, cloudbasierter Informationsaustausch, optimiertes Projektmanagement und ein hohes Maß an Eigenmotivation sind die Basis unserer regelmäßigen Arbeit. Neben der kontinuierlichen Verbesserung unserer internen Kommunikation, haben wir vor allem auch unsere externe Kommunikation verändert. Feste Ansprechpartner für jeden Verbundpartner, Projektverantwortliche, Redaktionsplan für die neue Homepage, SocialMedia, Newsletter etc. hat uns geholfen, eine größere Reichweite zu erhalten und noch ernster genommen zu werden.

Wie ernst man uns nimmt, war zu unserem Highlight im Jahr 2024 besonders zu spüren. Zu unserem 20jährigen Jubiläum sind nicht nur ca. 120 Bankvorständinnen und Vorstände unsere Gäste gewesen, sondern jeder Verbundpartner und alle unsere Verbände sind unserer Einladung gefolgt. Wir haben nicht nur einen etwas anderen Rückblick erlebt, unseren eigenen IG-Gin „VR Spirit“ präsentiert und den schlausten Genossenschaftsbanker gesucht, sondern haben auch klare Kante gezeigt, was unsere Einstellung zur Zukunft der Genossenschaftsbanken ist. Die Podiumsdiskussion mit prominenter Besetzung aus der GFG war für uns in erster Linie eine Ehre und in zweiter Linie inhaltlich ehrlich, kritisch aber auch mit viel Humor. Und Humor war auch das Motto unserer Gastrednerin, wie man Humor, Problembewältigung und Führung hervorragend miteinander verbinden kann.

Rückblickend auf das gesamte Jahr 2024 bin ich dankbar für so ein grandioses Team in der IG, für jeden Kontakt in unserer tollen Genossenschaftlichen Gruppe und die vielen Ergebnisse, die wir für die Volksbanken und Raiffeisenbanken erreichen konnten. Mit Blick nach vorne und den bereits heute bekannten Themen wird es auch in den nächsten Monaten viel zu tun geben.

Als wichtigste Aufgabe dabei sehe ich, dass wir es als IG schaffen, dass jeder im Verbund, alle Verbände und unsere politischen Ansprechpartner erkennen, dass die Volksbanken und Raiffeisenbanken zwar alle nach den gleichen Werten und genossenschaftlichen Rahmenbedingungen arbeiten, jedoch gerade aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Bankengröße viele Themen sehr unterschiedlich angehen können und müssen. Sie benötigen zum Teil andere Lösungen und verfolgen auch unterschiedliche Strategien und vor allem deren Umsetzung in Bezug Ertrag, Kosten, Risiko, Regulatorik, Digitalisierung oder Mitarbeitermanagement. Natürlich gibt es auch viele Gemeinsamkeiten und die Möglichkeit der Standardisierung.

Wir sehen es als unsere Aufgabe an, dass immer wieder der Fokus darauf gelegt wird, dass alle Partner in der GFG erkennen, dass es fair und richtig für alle Genossenschaftsbanken zugehen muss.

Im Jahr 2024 traten 20 weitere Volks- und Raiffeisenbanken unserer IG bei. Nun sind fast 50% aller Genossenschaftsbanken in Deutschland Mitglied der IG. Noch nie war unsere Mitgliederbasis so groß wie heute. Dies zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach so einem großen Zuspruch in den letzten Monaten für die Sache, die wir gemeinsam vertreten und die Ziele, die wir gemeinsam verfolgen, gehe ich gestärkt in das neue Jahr und freue mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der IG und mit allen genossenschaftlichen Partnern eine tolle Zukunft zu gestalten.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein gesundes und glückliches Jahr 2025.

Ihr Hendrik Freund