Unsere Interessengemeinschaft kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken hat im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung 2025 auf ein erfolgreiches und ereignisreiches Geschäftsjahr 2024 zurückgeblickt. Die strategischen Schwerpunkte für das kommende Jahr wurden den Zahlreichen Teilnehmern vorgestellt. Rund 100 Mitgliedsbanken, zahlreiche Vertreter aus unserem genossenschaftlichen Finanzverbund, Aufsicht und Politik sowie Pressevertreter nahmen an der Versammlung an der ADG auf dem Schloss Montabaur teil.
Das Jahr 2024 stand im Zeichen des 20-jährigen Bestehens unserer IG. In dieser Zeit hat sich die IG als starke Stimme kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken etabliert. Unser Bundessprecher Hendrik Freund und seine beiden Stellvertreter Markus Urban und Jörg Porsche berichteten über die Mitgliederentwicklung der IG. Trotz des anhaltenden Konsolidierungstrends in der Branche – die Zahl der Genossenschaftsbanken sank in den letzten 20 Jahren von 1.335 auf 670 – konnte die IG ihre Position ausbauen. Ende 2024 vertrat die IG 309 Banken, was 46 % aller Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland entspricht. Im vergangenen Jahr wurden 20 neue Mitgliedsbanken gewonnen.
„Unsere Gruppe ist heute so stark wie nie zuvor. Wir sind das Sprachrohr für 310 Mitgliedsbanken und setzen uns dafür ein, dass auch kleine und mittlere Banken eine Zukunft haben.“ – Hendrik Freund.
Die IG war in zahlreichen Projekten und Gremien aktiv, unter anderem mit dem BVR, Atruvia, der BaFin, der DZ Bank, den Regionalverbänden sowie externen Partnern wie DG Nexolution, TeamBank, amberra, Truuco und weiteren. Zentrale Themen waren unter anderem das neue Betriebsmodell (nBM), Digitalisierung, Preismodelle, Aufsichtserleichterungen und die strategische Weiterentwicklung der genossenschaftlichen FinanzGruppe.
„Wir wollen nicht nur reagieren, sondern aktiv gestalten. Ob bei Preismodellen, Digitalisierung oder Aufsicht – wir bringen die Perspektive kleiner Banken in alle relevanten Diskussionen ein.“ – Markus Urban, stellv. Bundessprecher der IG
Die IG verfolgt weiterhin das Ziel, die Existenz kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken zu sichern. Schwerpunkte sind Kosten- und Effizienzsteigerung, tragfähige Geschäfts- und Betriebsmodelle, Interessenvertretung gegenüber Verbänden, Politik und Aufsicht sowie die Förderung von Digitalisierung und Innovation.
Die Arbeitsweise der IG ist geprägt durch regelmäßige Klausurtagungen, Management-Meetings, Online-Sitzungen, Mitgliederbefragungen und eine enge Einbindung in Projekte und Gremien der GFG. Die Geschäftsstelle wird durch drei Mitarbeitende unterstützt, ergänzt durch Regionalsprecher und projektbezogene Arbeitsgruppen.
„Unsere Strategie ist klar: Wir wollen Lösungen, die für alle funktionieren – nicht nur für die Großen. Das bedeutet, wir müssen laut, sichtbar und konstruktiv bleiben.“ – Jörg Porsche, stellv. Bundessprecher der IG.
An der diesjährigen Mitgliederbefragung nahmen 112 IG Mitgliedsbanken teil. Die aktuelle Mitgliederbefragung bestätigt die hohe Akzeptanz der IG-Arbeit: Über 80 % der Banken bewerten die Webinare als wertvoll oder sehr wertvoll. Über 90 % aller Befragungsteilnehmer beurteilen die Kommunikation der IG als „gut“ und „sehr gut“. Die beliebtesten Kommunikationsmittel sind der LinkedIn Kanal der IG und E-Mail. Aktuell verzeichnet die IG bereits über 3.700 Follower in LinkedIn. Rund 80% der Mitglieder nehmen finanzielle- und weitere Vorteile wahr. Der Net Promoter Score liegt bei 72, was eine starke Mitgliederbindung signalisiert. Die Teilnehmer wünschten sich insbesondere mehr Best-Practice-Austausch, konkrete Umsetzungshilfen für regulatorische Anforderungen, Digitalisierung und neue Betriebsmodelle sowie Unterstützung bei Kosten- und Effizienzthemen.
Die IG plant daher für 2026 eine monatliche Webinarreihe „Von Banken für Banken“ mit Fokus auf praxisnahe Lösungen und Erfahrungsaustausch.
Zu den Höhepunkten des Jahres 2024 zählen die Jubiläumsveranstaltung „20 Jahre IG“, die Gewinnung von 20 neuen Mitgliedsbanken, die aktive Mitarbeit in über 30 Gremien und Projekten sowie die erfolgreiche Weiterentwicklung der internen Organisation mit Einführung von M365.
Für 2025 setzt die IG drei zentrale Schwerpunkte: Aufsicht (Proportionalität und Entbürokratisierung), BVR (Mitwirkung an strategischen Initiativen wie Geno Next Level) und Atruvia (Transformation des nBM und faire Preismodelle). Zudem wird die Kommunikation weiter gestärkt – über Homepage, LinkedIn, Mitglieder-App und regelmäßige Webinare.
Die IG sieht sich gut aufgestellt, um die Interessen kleiner und mittlerer Genossenschaftsbanken auch in Zukunft wirksam zu vertreten. Mit klaren Positionen, intensiver Gremienarbeit und einer starken Gemeinschaft will die IG die genossenschaftliche FinanzGruppe aktiv mitgestalten.
„Wir sind mehr als ein Netzwerk – wir sind eine Bewegung für die Zukunftsfähigkeit unserer Banken. Die IG steht für Zusammenhalt, Innovation und eine starke Stimme im Verbund.“ – Hendrik Freund, Bundessprecher der IG.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand eine Paneldiskussion zum Thema Aufsichtsrecht, mit dem Titel „Weniger ist mehr – Licht am Horizont?“ statt. Hierzu folgt in Kürze ein weiterer Artikel auf unserer Homepage.
