Die amberra und der BVR standen im Mittelpunkt der Klausurtagung
Vollgepackt mit wichtigen Themen für die kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken in Deutschland fand die letzte Klausurtagung des IG Vorstandes im Jahr 2023 in Berlin statt.
Zum Start konnte IG Geschäftsführer Adolf Limmer über erfreuliche Mitgliederzahlen berichten. Von den 737 Volks- und Raiffeisenbanken Ende 2022 in Deutschland sind aktuell 317 Genobanken Mitglied der Interessengemeinschaft. Somit gehören über 40 % aller Genossenschaftsbanken in Deutschland der IG an.
Der Besuch beim BVR und der Austausch mit der Präsidentin, Marija Kolak und ihren Bereichs- und Abteilungseitern stand im Mittelpunkt. Hendrik Freund, der Bundessprecher der IG, stelle den Teilnehmern zunächst die IG, ihre Arbeitsfelder und die Erfolge der letzten Zeit vor.
Das bundesweite Strategieprotfolio (BSP) mit seinen 39 Initiativen stand im Zentrum des gemeinsamen Austausches. Der BVR Bereichsleiter Dr. Ruben Lanzerath ging auf den Regelkreis ein, welcher für das BSP ins Leben gerufen wurde. Zu Beginn standen die Fragestellungen nach Trends, Chancen und Risiken, Markt- und Kundenrelevanz und der Nachhaltigkeit. Die sechs Top Themen des BSP wurden besprochen:
- Aufbau Geschäftsfeld und Nutzung Potenziale Private Banking
- Effizienzen und potenziale im Firmenkundengeschäft
- Neues Betriebsmodell (nBM)
- Toolbox Nachhaltigkeit
- Strategisches Personalmanagement
- Informationsmanagement und Kollaboration in der GFG
Die Vorstandsmitglieder der IG stellten Fragen nach der Entstehung des BSP und die Möglichkeiten sich im Prozess einbringen zu können. Marija Kolak bestätigte, dass es möglich sei, sich über die Fachräte einbringen zu können. Die Frage vom stellvertretenden Bundessprecher Jörg Porsche nach der Möglichkeit sich bei Einzelprojekten beteiligen zu können, wurden ebenso beantwortet: In den entsprechenden Fachräten werden Koordinatoren als Ansprechpartner bestimmt. Es werden in den nächsten Wochen Strukturen aufgebaut, in denen die Mitarbeit der Banken gewünscht sei. Es werde großer Werte darauf gelegt das sich große und kleine Banken, aber auch Banken aus städtischer Region und aus dem ländlichen Raum beteiligen. Interessierte Banken könnten sich aktiv bei den Koordinatoren melden.
Hendrik Freund begrüßt die BSP-Initiative und hat die Unterstützung der IG bzw. der Volks- und Raiffeisenbanken hinter der IG angeboten. Gerne will sich die IG in die positive Entwicklung der strategischen Handlungsfelder der genossenschaftlichen Gruppe einbringen und mit den Mitgliedsbanken ihren Beitrag leisten.
Dr. Jan Tibor Bötcher (Bereichsleiter im BVR) berichtete über den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsthemen und die Entwicklung des Nachhaltigkeitsportal. Weiterhin ging er auf die Nachfrage, wie sich die IG zum wichtigen Thema Nachhaltigkeit und der dazugehörigen Toolbox einbringen könnte, ein. Dr. Bötcher bestätigte, dass es gewünscht sei, sich ebenso über die Fachräte einzubringen und die Kompetenz der IG und deren Mitgliedsbanken einfließen zu lassen.
Dr. Holger Mielk, der zuständige Bereichsleiter zum Bankenaufsichtsrecht ging ausführlich auf die Regulatorik ein. Der Wunsch wäre, dass die Regulatorik in Deutschland für Banken differenziert wird, wie es z.B. in der Schweiz oder in Großbritannien bereits vorangebracht wurde. Hier ist die Regulatorik der Bankenaufsichten nach Bankengröße unterschiedlich. IG Vorstand Torsten Leinweber bestätigte, dass es außerordentlich wichtig sei, hier nicht nachzulassen, damit die Belastungen von kleineren und mittleren Genossenschaftsbanken nicht weiter ausufern.
Mit der amberra konnte in diesem Jahr ein neuer Partner in der genossenschaftlichen Finanzgruppe ins Leben gerufen werden. Um ein besseres Verständnis für die Arbeit der amberra zu erhalten, lud die IG den Geschäftsführer Björn Schmuck zu seiner Klausurtagung ein. Die amberra entwickelt neue Geschäftsmodelle und investiert in Start-ups. Als Teil der GFG bauen sie ein „Beyond Banking“-Ökosystem auf, das die Lebenswelten der Kunden und Mitglieder in den Mittelpunkt stellt und die regionalen Strukturen stärkt.
Die zentralen Investmentfelder der amberra sind zunächst „Wohnen“ und „Gesundheit“. Aber auch die Themen Nachhaltigkeit und B2B Services z. B. für Firmenkunden werden zeitnah angegangen. Die Investitionen der amberra laufen über einen Fonds. Hier werden auch kleine und mittlere Genobanken die Möglichkeit haben sich beteiligen zu können. Um die Mitgliedsbanken der IG über die anstehenden Themen und die Beteiligungsmöglichkeiten bei der amberra zu informieren, wird die IG Anfang 2024 ein Webinar für die IG Mitgliedsbanken gemeinsam mit amberra anbieten.
Auch die IG-internen Themen standen auf der Agenda der Klausurtagung. So wurden durch die Neuaufnahme von Vorständen die Sachgebietszuordnungen aktualisiert. Dabei wird vor allem auf die Fachkompetenzen der Kollegen geachtet, um auf fachlich und auf Augenhöhe in die Gespräche gehen zu können. Die Schwerpunktthemen 2024 sowie die Planung der ersten Monate 2024 für Webinare und konkrete Angebote für die IG Mitglieder wurden besprochen. Und natürlich stand die Planung des IG Geburtstages im kommenden Jahr auf der Agenda.
Im Jahr 2024 steht das 20-jährige Jubiläum der Interessengemeinschaft an. Dieses Jubiläum wird gebührend gefeiert. Mit dem 17. September 2024 habe man bereits einen Termin für die große Jubiläumsfeier gefunden. Am 18. September 2024 wird dann die jährliche Mitgliederversammlung mit der renomierten Schauspielerin Katrin Hansmeier als Keynote Speaker stattfinden. Mit der area3 in Dreieich bei Frankfurt am Main konnte bereits eine herausragende Eventlocation gebucht werden.
Zwei Tage mit viel Input, intensiven und konstruktiven Gesprächen mit dem BVR, amberra, im IG-Vorstand, aber auch der Raum für viel Spaß und Humor unter Kollegen aus ganz Deutschland beschreiben die erfolgreiche Klausurtagung des IG-Vorstandes zusammengefasst.