Anton Ismair ist Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Parkstetten eG. Parkstetten liegt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen. Der Medienbeauftragte der IG, Mathias Gerstner, führte nach der Wiederwahl ein Interview mit Anton Ismair. Anton wurde als Regionalvertreter im Bereich des GV Bayern Süd gewählt.
Anton, zunächst Herzlichen Glückwünsch zu deiner Wiederwahl als IG-Regionalvertreter im südlichen Bayern. Du hast alle Stimmen der Mitgliedsbanken aus dem GVB-Bereich Süd erhalten. Nun kannst du dich in einer weiteren Periode in der IG und für unsere kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken einbringen.
Seit wann bist du als Regionalsprecher der IG tätig?
Anton: Vor 10 Jahren wurde ich das erste mal als Regionalvertreter in den Vorstand der IG gewählt und freue mich nun darüber, dass ich mich weiterhin für den Erhalt der kleinen und mittleren Genossenschaftsbanken einsetzen darf.
Die Bundessprecher und die Regionalvertreter der IG haben sich verschiedene Fachgebiete zugeordnet. Was sind die fachlichen Schwerpunktthemen für dich in der IG?
Anton: Mein Fachbereich ist in erster Linie der Zahlungsverkehr. Somit bin ich auch erster Ansprechpartner für alle Fragen rund um Themen im Zahlungsverkehr (DZ-Bank, VR-Payment und die CardProcess) Weiter bin ich ein großer Verfechter für Proportionalität in der Regulierung und Gerechtigkeit bei Preismodellen in der Genossenschaftlichen Finanzgruppe.
Der Vorstand der IG besteht aus 13 Mitgliedern. Seit einem Jahr ist Hendrik Freund der Bundessprecher der IG. Zu Seite sehen ihm 12 weitere Regionalvertreter. Wie läuft die Zusammenarbeit?
Anton: Die Zusammenarbeit läuft hervorragend. In den 14-tägigen Telefonkonferenzen werden die wichtigen Themen offen besprochen und die Aufgaben verteilt. Zusätzlich finden viermal im Jahr Vorstandsklausurtagungen statt. Die Kollegen in der IG sind alles langjährige und erfahrene Bankvorstände aus allen Teilen Deutschlands. Sehr stark verbindet uns der Einsatz für das Ziel auch in Zukunft noch kleinere Genossenschaftsbanken in Deutschland zu haben.
Mit über 300 Mitgliedern sind inzwischen über 40% aller Genossenschaftsbanken in Deutschland Mitglied bei der IG. Was war damals der Antrieb deiner Bank Mitglied bei der IG zu werden?
Anton: Mich störte die Ungleichbehandlung innerhalb der GFG. Ein Ausgleich zu den großen Häusern ist unbedingt notwendig. Ich bin froh, dass meine Bank seit vielen Jahren Mitglied der IG ist und ich mich persönlich als Regionalvertreter in der IG engagieren kann.
Neben dem BVR in Berlin gibt es noch 4 Regionalverbände in Deutschland, welche die Genossenschaften vertreten. Was kann eine IG besser oder anders?
Anton: Hier geht es nicht um “Besser oder anders” Die IG geht insbesondere auf die Belange der kleinen Häuser ein. Die Ausrichtung der Genossenschaftlichen Finanzgruppe orientiert sich zunehmend an den Interessen der großen Häuser, das liegt auch ursächlich daran, dass die Gremien beim Verbund und bei den Verbänden häufig von Vorständen größerer Banken besetzt sind und deren Interessenlage naturgemäß mit denen der kleineren Banken nicht deckungsgleich ist. Mir ist bewusst, dass wir deshalb vom Verbund und den Verbänden oft als unbequem empfunden werden, es ist aus der Sicht unserer Mitglieder wichtig die Finger in die Wunden zu legen und auch die Interessenlage der kleineren Genossenschaftsbanken zu platzieren. In diesem Zusammenhang möchte ich aber nicht unerwähnt lassen, dass wir stets einen fairen Umgang und einen guten Austausch mit dem BVR, den Regionalverbänden und unseren Verbundpartnern pflegen. Um unsere Arbeit noch besser voranzubringen, wurde in den letzten Jahren eine IG Geschäftsstelle mit einer Mitarbeiterin und zwei Mitarbeitern aufgebaut.
In diesem Jahr kann die IG auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Glaubst du, dass die IG in Zukunft noch benötigt wird?
Anton: Es wäre schön, wenn die IG in der Zukunft nicht mehr benötigt würde. Ich befürchte jedoch, dass die IG und unsere Arbeit in der IG noch lange von Nöten sein wird.
Anton, vielen Dank für das Gespräch.
Anton: An der Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei allen Mitgliedern der IG, dem gesamten Vorstand unserer IG und der IG Geschäftsstelle. Danke für die tolle Zusammenarbeit und für den Erhalt der kleinen Institute. Ich persönlich werde mich weiterhin mit Herzblut für unsere Ziele und den Erhalt der kleineren Genossenschaftsbanken einsetzen, weil es das wert ist.